Faktenwissen
Die Endosymbiontentheorie
Allgemeine Grundlagen, Fakten, Kritik
Im vorliegenden Artikel wird die Endosymbiontentheorie (EST) ausführlich erklärt und argumentativ dargelegt. Grundlagen werden erörtert und Befunde aus der Fachliteratur zusammengestellt, die die EST belegen. Des Weiteren werden zentrale kreationistische Einwände gegen die EST durch die Fachliteratur entkräftet. Es werden neuere Daten und Experimente vorgestellt, die tiefere Einsichten in die molekularen Mechanismen liefern, durch die sich die Genome der eukaryotischen Zellen seit ihrer Entstehung vor fast zwei Milliarden Jahren herausgeschält haben. Mit neuen Methoden und gentechnischen Verfahren ist es möglich, Prozesse, die normalerweise in erdgeschichtlichen Zeiträumen ablaufen, im Zeitraffer experimentell nachzuvollziehen. Ungeachtet offener Detailfragen gilt die EST heute als so wohl bestätigt, dass keine vernünftigen Zweifel mehr an ihr bestehen.
Aus dem Inhalt
- Einleitung: Die Endosymbiontentheorie
- Primäre, sekundäre und tertiäre Endosymbiose
- Fakten und Belege für die Endosymbiontentheorie
- Kreationistische Kritik: Offene Detailfragen, Gentransfer und Proteinimport
- Die Verwechslung von Grundfrage und Mechanismenfrage
- Endosymbiotischer Gentransfer: Ein Dreiphasenmodell
- Gentransfer im Zeitraffer
- Aktivierung transferierter Gene
- Sortierung und Import von Proteinen: Evolution von Zielsequenzen
- Proteintransportsysteme: Translokasen
- Chaperone (Hilfsproteine) und Peptidasen
- Weitere Belege für das Dreiphasenmodell der Endosymbiose
- Kritik: Energiegewinnung - treibende Kraft der Symbiose?
- Weitere Einwände zu Detailfragen
- Zusammenfassung und Ausblick
- Literatur
Zusammenfassung und Ausblick
Die Endosymbiontentheorie (EST) ist, gemessen an neueren Erkenntnissen, so wohl bestätigt wie nie. Nicht nur, dass immer mehr cytologische und molekularbiologische Daten die EST untermauern, auch eine Reihe von Experimenten der vergangenen Jahre hat erste Einsichten in die molekularen Mechanismen geliefert, durch die sich die Genome der eukaryotischen Zellen seit ihrer Entstehung vor fast zwei Milliarden Jahren herausgeschält haben. So laufen intrazellulärer Gentransfer und die Genaktivierung im Zellkern wesentlich häufiger ab, als noch vor wenigen Jahren angenommen. Mit neuen Methoden und gentechnischen Verfahren ist es möglich, diese Prozesse im Labor in einem Zeitraum von Monaten und Jahren modellhaft ablaufen zu lassen. Dies eröffnet die Perspektive, Vorgänge, die normalerweise in erdgeschichtlichen Zeiträumen ablaufen, experimentell nachzuvollziehen.
Quelle
www.ag-evolutionsbiologie.net/pdf/2011/Endosymbiontentheorie.pdf